Junge.Kirche 1/2024

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

das Umschlagbild stammt von einer Kirche aus den Niederlanden, die an der Aktion „Grün ist die Farbe der Hoffnung“ teilgenommen hat. Hintergrund der Aktion sind die grünen Lichter, mit denen Menschen an der polnischen Grenze Flüchtlingen zeigen, wo sie in Sicherheit hingehen können. Derk Stegeman, niederländischer Theologe und Direktor einer diakonischen Organisation in Den Haag, beschreibt in diesem Heft die Hoffnungslichter der polnischen Flüchtlingshelfer/innen. Für ihn steht fest, dass die Kirche mit dieser prophetischen Stimme steht oder fällt.

Der Focus „Kirche wozu?“ bringt aber auch andere Stimmen zu Wort. So setzt der Text des Berliner Landesbischofs, Christian Stäblein, einen anderen Akzent, wenn er sagt:
„Wir bieten uns [als Kirche] ja überall an und freuen uns, wenn wir noch eine Rolle haben, die jemand gesellschaftlich relevant findet. Aber mit dem, worauf es ankommt und was verloren scheint, die Aufgabe der Beziehung zu Gott, die Erfahrung mit Gott als fundamentale Erfahrung dieses Lebens, damit, liebe Leute, hat das doch alles nichts zu tun.“

Also: Kirche wozu? Es ist nötig, darüber ins Gespräch zu kommen. Vielleicht kann beim Nachdenken und Suchen der Rat einer unserer Weisen hilfreich sein:

„Ich würde zunächst alle Kirchenleute, vor allem Theologinnen und Theologen, Spottlieder lehren über die eigene Weinerlichkeit. Wenn die Lamentation unser Hauptkirchenlied ist, verlieren wir die Lust an uns selbst. Wir werden kleiner? Na und? Wachsen ist zunächst ein geistlicher Begriff, er bedeutet nicht einfach Größer- und Mehrwerden.“ (Fulbert Steffensky)

Herzlicher Gruß,
Gerard Minnaard

Verantwortlich für den Focus
Klara Butting, Christa Olearius, Christian Reiser, Frauke Eiben, Claudia Ostarek, Alexander Reichel