Junge.Kirche 2/2003
Frieden für den IRAK

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Inhalt [PDF]

Zu diesem Heft
Frank Kürschner-Pelkmann

Zum Tode von Hartmut Weber
Dieter Schellong

Eine Brücke zwischen den Welten
Huda Al-Hilali

„Du, lass dich nicht verbittern…“
Ewald Hein-Janke zum 70. Geburtstag am 28. Februar 2003
Silvia Wagner

Worum geht es im Irak-Krieg?
Alexander Flores

Verantwortliche der Kirchen vereint gegen einen Krieg im Irak

Beobachtungen und Eindrücke im Irak
Barik Schuber

Irakische Christen beten für den Frieden
Helga Anschütz

Kirchen im Irak
Paul Löffler

Zwischenruf
Christiane Dannemann

Was läuft hier schief?
Uri Avnery

Ökumenische Stellungnahmen im Irak-Krieg

Dieser Krieg ist Ausdruck des Scheiterns der Politik

Verkehrte Welt – ein sogenannter humanitärer Krieg
Reinhilde Freise

Am Vorabend des Krieges
Eva-Maria Hobiger

Gegen Saddam Hussein und für die Iraker
Erklärung des Forum Friedensethik
Andreas Maurer

Servilität als Voraussetzung totaler Kriege
Martin Stöhr

Erklärung der Martin-Niemöllder-Stiftung

Der Kriegsgrund
Günther Anders

Sozialgeschichtliche Bibelauslegung
„LA RESVOLUCION CRECE DESDE EL PIE“ – „Die Revolution von unten, vom Fuß“
Johannes 13, 1–15 und 34–35
Graciela Chamorro

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

„Nonnen folgen Bushs Aufruf zur Abrüstung“, so lautete am 5. April die Überschrift über einer Meldung der Süddeutschen Zeitung. Berichtet wurde von zwei Nonnen, die auf ein Militärgelände in Georgetown in Colorado eingedrungen waren und mit Hämmern auf den 20 Tonnen schweren Betondeckel eines Atomraketensilos eingeschlagen hatten. Vor Gericht berufen sich jetzt darauf, dass sie dem Aufruf von Präsident Bush gefolgt sind, Massenvernichtungs- waffen zu zerstören. 

„Ich hatte die Pflicht und die Verantwortung, sowohl nach den Gesetzen Gottes als auch nach den amerikanischen und internationalen Gesetzen, ein Verbrechen zu verhindern“, begründete Carol Gilbert ihr Vorgehen. Die Anklage gegen die beiden Ordensfrauen lautet auf Sabotage und Gefährdung der nationalen Sicherheit und kann mit bis zu 20 Jahren Gefängnis geahndet werden.

Gäbe es mehr solcher Christinnen und Christen, sähe die Welt anders aus. Immerhin zeigen solche symbolischen Handlungen, die Proteste vieler Tausend Christen und Muslime gegen den Krieg und die Erklärungen von Kirchen in aller Welt, dass der Irak-Feldzug kein Krieg zwischen den Religionsgemeinschaften ist, sondern ein völkerrechtswidriger Angriff. Wie in billigen US-Western wird die Welt in „gut“ und „böse“ aufgeteilt und dann losgeballert. Während ich diese Zeilen schreibe, wird berichtet, ein militärischer Sieg von US-Armee und Verbündeten stünde bevor – aber jeder Krieg ist vom ersten Schuss an eine Niederlage der Menschheit im Kampf um ein Überleben und ein würdiges Leben für alle.

Diese Überzeugung teilen die christlichen und muslimischen Autorinnen und Autoren dieses Heftes. Ulrike Plautz hat mit Huda Al-Hilali gesprochen, einer irakischen Geschichtenerzählerin in Hamburg, die Brücken zwischen Orient und Okzident bauen will, eine Aufgabe, die jetzt noch schwieriger geworden ist. Barik Schuber kennt ebenfalls beide Welten und hat den Irak kurz vor dem Ausbruch des Krieges besucht. Alexander Flores analysiert die US-Politik gegenüber dem Irak. In weiteren Beiträgen des Heftes geht es um die christliche Minderheit im Irak, die gegenwärtigen humanitären Aufgaben, die Reaktionen auf den Krieg in der mittelöstlichen Region und ökumenische Stimmen für den Frieden.  Martin Stöhr beschäftigt sich mit der Frage, welche Einsichten die Friedensbewegung aus dem aktuellen Konflikt gewinnen kann, angesichts der drohenden nächsten Kriege gegen die „Bösen“ eine überlebenswichtige Frage. So hoffen wir, dass dieses Heft gerade dann Ihr Interesse findet, wenn der Krieg im Irak „beendet“ sein sollte, wenn Sie diese Zeilen lesen.

Eine Gelegenheit, die Diskussion fortzuführen, bietet der Ökumenische Kirchentag in Berlin. Zur Vorbereitung dieses ökumenischen Ereignisses veröffentlichen wir ein Beiheft von Hans-Georg Link, das ich Ihnen zur Lektüre empfehlen möchte.

Jemand, der den Anti-Kriegs-Kurs dieser Zeitschrift lange Jahre mit geprägt hat, war Hartmut Weber. Dieter Schellong erinnert in einem Nachruf an ihn. Ein weiterer langjähriger friedensengagierter Mitarbeiter der Junge Kirche ist Ewald Hein-Janke. Wir gratulieren ihm ganz herzlich zum 70. Geburtstag. Bedauern müssen wir, dass sich Gerhard Breidenstein nach einem Vierteljahrhundert aus dem Kreis der ständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zeitschrift verabschiedet hat. Wir möchten ihm für sein engagiertes und konstruktives Mitarbeiten und Mitdiskutieren danken und hoffen, auch nach der „offiziellen“ Beendigung seiner Mitarbeit mit ihm in Verbindung zu bleiben.

Es grüßt Sie auch im Namen des Redaktionsteams
Frank Kürschner-Pelkmann