Junge.Kirche 2/2006

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

Sie bitten mich, etwas zu schreiben? Ich finde Ihre Zeitschrift schrecklich links“ - so ungefähr reagierte Professor Balaban (Prag) auf die Anfrage, den biblischen Einstieg für diese Nummer zu schreiben. Die Focusgruppe hat sich trotzdem dafür entschieden, ihn um einen Text zu bitten, denn „Europa gen Osten“ soll nicht nur Meinungen von „Wessis“ über Mittel- und Osteuropa vermitteln, sondern auch auf das hören, was Gesprächspartner/innen in anderen Kontexten uns möglicherweise zu sagen haben. Herausgekommen ist ein Text, der die Vorstellungen von Zentrum und Peripherie herrlich bzw. evangelisch durcheinander wirbelt. Wer von uns wäre auf die Idee gekommen, Heidelberg zum Zentrum zu erklären, weil dort der Katechismus geschrieben wurde? Ein gutes Beispiel für eine andere theologisch- politische Kultur.

Anlass zum Nachdenken gab auch der Beitrag von Hannes Hofbauer. Ausgelöst durch sein Engagement für die antisemitische Hetzschrift „Blumen aus Galiläa“. Wir haben uns dafür entschieden, seinen Beitrag dennoch abzudrucken. Wir haben allerdings Klara Butting gebeten, einen redaktionellen Kommentar zu schreiben, um deutlich zu machen, dass die Junge Kirche Hofbauers Engagement für das umstrittene Buch ablehnt.

Wir hoffen, dass die Breite der Themen, die nicht zuletzt in den vielen anderen Artikeln zum Ausdruck kommt, zu einer Begegnung mit „Europa gen Osten“ einlädt.

Im Forumteil nimmt Klara Butting sich (nach Huub Oosterhuis, Christoph Quarch und Fullbert Steffensky) dem Thema Spiritualität & Politik an. Gerne weisen wir in diesem Zusammenhang auf das Junge Kirche Perspektiv-Seminar „Spiritualität & Politik“ hin.

Gerard Minnaard

Verantwortlich für den Focus dieses Heftes:
Sabine Albrecht, Sebastian Baer-Henney, Geertje-Froken Bolle, Lioba Diez, Rona Röthig, Christiane Schulz, Ulrike Huhn, Bas Wielenga