Liebe Leserin, lieber Leser,

„Mensch, wo bist du?“ (1. Mose 3,9) – die Losung für den 32. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Bremen stammt aus dem Kontext der biblischen Urgeschichte, jenen Kapiteln der heiligen Schrift, in denen die Grundfragen menschlicher Existenz gestellt werden. Woher kommt der Mensch, was ist seine Bestimmung, wo ist der Platz der Menschen in der Schöpfung, woher kommt die Freiheit, warum gibt es das Böse? Die Geschichte vom Genuss der verbotenen Frucht macht eine wichtige Aussage über die menschliche Natur: Menschen sind in der Lage, freie Entscheidungen zu treffen. Es ist aber nicht vorherbestimmt, dass sie immer die richtigen Entscheidungen treffen. Die Früchte am Baum geben die Erkenntnis für beides frei: das Gute und das Böse. Die Verantwortung der Entscheidung für das eine oder das andere liegt bei den Menschen selbst. Die Freiheit der Entscheidung ist die Voraussetzung dafür, Verantwortung für die eigene Entscheidung zu übernehmen. Freiheit und Verantwortung gehören zusammen. Dieser Zusammenhang wird die Veranstaltungen in Bremen bestimmen. Und unter diesem Gedanken sind die weiteren biblischen Texte ausgewählt – Verantwortung für die Nächste, für die Fremde, für die Schöpfung und vor Gott.

Generalsekretärin Ellen Ueberschär
Junge Kirche Gerard Minnaard