Junge.Kirche 2/2020

 

Liebe Leserinnen und Leser,

der Versuch, die Zeichen der Zeit zu verstehen, war schon immer wichtig. Das gilt umso mehr in einer krisenhaften Zeit. Wie können wir die Risiken und Chancen in unseren Tagen, in unserem Kontext zusammenbringen mit der Suche nach Gerechtigkeit, Frieden, Nachhaltigkeit und Integration?

Auf Grund der aktuellen Krise haben wir entschieden, diese Nummer nicht wie üblich mit dem Focus, sondern ausnahmsweise mit drei Texten, die auf die Corona-Krise Bezug nehmen, beginnen zu lassen. Die Woltersburger Mühle ist selber als Trägerverein der Zeitschrift Junge.Kirche von dieser Krise ernsthaft betroffen. Der Seminarbetrieb und die Gastronomie liegen still, und auch alle Projekte mit arbeitslosen Menschen wurden abgebrochen.

Fast alle 25 Mitarbeiter/innen des Vereins sind zu 100% in Kurzarbeit. Der Verein stockt das Kurzarbeitergehalt von 60% aus seinen Reserven und mit Hilfe von Spenden bis zu 80% auf. Wir sind dankbar für die Unterstützung, die der Verein in diesen Tagen aus dem Netzwerk bekommen hat. Wer dem Verein in dieser schwierigen Zeit helfen will, findet Möglichkeiten auf www.woltersburger-muehle.de/helfen-sie-uns.

Vom 25. März bis 2. Mai waren zweimal die Woche „Besinnungen“ auf der Homepage der Woltersburger Mühle zu sehen, um in der Zeit der Kontaktsperre die Verbindung zu unserem Netzwerk zu halten. Zeitgleich mit dieser Nummer erscheint nun unter dem Titel „Die Erde wehrt sich“ ein Büchlein, das die 12 Besinnungen bündelt und das theologische Nachdenken in der Krise dokumentiert. Mehr dazu finden Sie hinten auf dem Umschlag dieser Ausgabe der Jungen Kirche.

Wir wollen aus der Krise lernen. Deshalb haben wir gerade jetzt das Papier der JungeN.Kirche auf 100% Recycling umgestellt. Die Mehrkosten wollen wir durch eine Reduktion der Seitenzahl auffangen. Als wir die Zeitschrift 2004 übernommen haben, hatte die erste neue Nummer mit dem neuen Layout 52 Seiten. Ab dann ist sie immer umfangreicher geworden, und wir haben nicht selten gehört, dass man/frau so viel nicht lesen kann. Mit dieser Nummer fangen wir sozusagen noch einmal von vorne an.

Das Thema Land.Wirtschaft soll durch die aktuelle Krise nicht verdrängt werden. Wie wichtig das Thema ist, wurde im Vorfeld sichtbar. Es war für viele, die wir angefragt haben, nicht gut möglich, offen über die Probleme der Landwirtschaft zu reden bzw. zu schreiben. Die Landwirte sind in den Kirchengemeinden präsent und die gestiegene Abwehrhaltung vieler Landwirte – „alle sind gegen uns „ – macht ein offenes Gespräch nahezu unmöglich. Wir hoffen, dass dieses Heft dazu beitragen kann, einen Weg der Verständigung zu finden. Denn wir müssen gemeinsam umdenken und entsprechend Schritte der Veränderung wagen.

Katrin Stückrath, Klara Butting

Gerard Minnaard

Verantwortlich für den Focus:
Katrin Stückrath, Klara Butting